Massnahmen zeigen Wirkung

Ein spannendes Jahr liegt hinter uns. Ein anstrengendes und herausforderndes, aber auch ein erfolgreiches und befriedigendes Jahr. 2023 liess die SRFT die turbulenten Jahre hinter sich, die auf die Umsetzung der neuen Spitalstrategie und der damit verbundenen Schliessung des Spitals Wattwil im März 2022 zurückzuführen waren. Nun konnten wichtige Schritte auf dem Weg zu einem ausgeglichenen Ergebnis folgen. Endlich zeigten verschiedene längerfristige Massnahmen und Entscheidungen ihre Wirkung.

So konnte mit dem Bezug des Erweiterungsbaus des Spitals Wil per Anfang September 2023 die Umsetzung der Strategie zur Weiterentwicklung der St.Galler Spitalverbunde in der SRFT abgeschlossen werden. Nach der Schliessung des Spitals Wattwil und der anderthalbjährigen Übergangsphase mit knappen Bettenkapazitäten in Wil verfügen wir nun wieder über genügend Kapazitäten. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf die Finanzen aus, sondern gibt uns auch Möglichkeiten zur weiteren Entwicklung.

Die Zeit bis zum Bezug der neuen Räumlichkeiten und damit der knappen Bettenkapazitäten konnten wir nur dank einer hohen Bettenauslastung von 86 Prozent (Nachtzensus) meistern. Dafür setzten wir auf ein gut abgestimmtes Ein- und Austrittsmanagement. Einerseits führt dies für die Patientinnen und Patienten zu einer zuverlässigeren Planung, andererseits für uns zu einer besseren Nutzung der vorhandenen Ressourcen und damit zu positiven finanziellen Effekten. Auch weitere Massnahmen zur Verbesserung unserer Finanzergebnisse haben wir 2023 intensiviert, so beispielsweise das Performance Management, sowie die strategische Personalplanung. Dies machte sich gerade im Herbst 2023 bezahlt: Im Zuge des erheblichen Stellenabbaus durch die Schliessung des Spitals Wattwil hatten wir die in Wil entsprechend neu zu schaffenden Stellen frühzeitig geplant und äusserst restriktiv aufgebaut. So musste die SRFT im Rahmen des Ergebnisverbesserungsprogramms aller vier St.Galler Spitalverbunde lediglich acht Stellen per Ende 2023 reduzieren und konnte dies ohne Kündigungen realisieren. Dafür sind wir ausserordentlich dankbar. Einige der Stellenreduktionen waren bereits längerfristig geplant und vertraglich geregelt, bei anderen konnte Temporärpersonal abgebaut werden. Dieses wurde 2023 aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels verstärkt eingesetzt, mit entsprechenden Kostenfolgen.

Abgeschlossen hat die SRFT das Jahr 2023 mit einem Verlust von CHF 5.3 Mio. Damit erreichte sie das budgetierte Ergebnis von CHF 5.2 Mio. knapp. Ein zufriedenstellendes Ergebnis in Anbetracht der herausfordernden Rahmenbedingungen, wie der allgemeinen Teuerung, den nicht kostendeckenden und stagnierenden Tarifen, den weiterhin hohen Energiekosten und des Fachkräftemangels. Die SRFT bleibt somit auf dem in der Mittelfristplanung vorgegebenen Weg zu einer finanziellen Gesundung. Weitere Ergebnisverbesserungen werden 2024 durch die Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus im Herbst 2023 ermöglicht: Mit den neuen, grosszügigen Räumen der Intermediate Care Station (IMC) werden die für eine Zertifizierung geforderten Raumverhältnisse erfüllt. Eine solche ist für März 2024 vorgesehen. Damit wie auch mit der verdoppelten Bettenkapazität der Akutgeriatrie werden zusätzliche Erträge erzielt. Budgetiert ist 2024 ein Verlust von CHF 3.5 Mio.

Nach wie vor liegt der Fokus auf der kontinuierlichen Verbesserung der Finanzen. Unser Ziel ist, ein finanziell möglichst gesundes Spital überführen zu können, wenn die Zusammenführung der vier Spitalverbunde zu einem Unternehmen erfolgt. 

Dazu gehören nicht nur die Finanzen, sondern vor allem unser Team, welches das Spital Wil überhaupt erst ausmacht. Alle unsere Mitarbeitenden haben in den vergangenen Jahren einiges in Kauf nehmen, unliebsame Entscheidungen mittragen und noch mehr Einsatz leisten müssen. Dies alles geschieht in einer Atmosphäre, die von gegenseitigem Respekt und einem familiären Umgang geprägt ist. Um diese Kultur auch offiziell zum Ausdruck zu bringen, haben wir Anfang 2023 auch formell die bereits seit langem gelebte Du-Kultur eingeführt. Denn wir leben die interdisziplinäre Zusammenarbeit und kommunizieren auf Augenhöhe. Dies kommt letztlich auch den Patientinnen und Patienten zugute, die wir nicht nur mit Kompetenz, sondern immer auch mit Herz behandeln. Dafür danke ich allen Mitarbeitenden der SRFT.

Des Weiteren geht mein Dank an unsere Zuweiserinnen und Zuweiser für die vertrauensvolle Zusammenarbeit, sowie an die Mitglieder der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates für die stets konstruktive Zusammenarbeit, gerade auch in schwierigen Zeiten.