Berichtsteil

Konzentration auf den Standort Wil

Das Jahr 2022 hat die SRFT grundlegend verändert. Per April haben wir unser Angebot am Standort Wil konzentriert, das Spital Wattwil geschlossen. Das sorgfältig ausgearbeitete und politisch breit abgestützte Projekt mit der Familienunternehmung Solviva AG sah vor, das Spital bis Ende 2023 weiterzuführen und dies anschliessend als Gesundheits-, Notfall- und Pflegezentrum (GNP) zu betreiben. Mit der Erstellung eines Erweiterungsbaus in Wil bis Herbst 2023 wären die zusätzlich benötigten Kapazitäten rechtzeitig zur Verfügung gestanden. Aber es kam anders.

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René Fiechter, mag. oec. HSG

CEO der Spitalregion Fürstenland Toggenburg

Im Sommer 2021 stand fest, dass das GNP mangels Unterstützung der Standortgemeinde nicht realisiert wird. Der Wegfall dieser konkreten Zukunftsperspektive verschärfte die bereits sehr angespannte personelle Situation weiter, weshalb im August 2021 der Entscheid fiel, das Spital Wattwil vorzeitig und dafür möglichst geordnet zu schliessen. Per Ende März 2022 verkaufte die SRFT das Gebäude an die Gemeinde Wattwil und übergab den Betrieb des Notfallzentrums wie auch der Alkoholkurzzeittherapie (PSA) der Berit Klinik AG.

Entsprechend musste die Angebotskonzentration am Standort Wil rund anderthalb Jahre früher als geplant erfolgen, was eine rasche Erweiterung der Kapazitäten erforderte. In der bestehenden Infrastruktur wurden 15 zusätzliche Betten realisiert, was nur einem Teil des ausgewiesenen Bedarfs entspricht. Die Zahl der Verlegungen aus Platzgründen stieg entsprechend stark an.

Daher freuen wir uns, dass die gegen das Bauvorhaben in Wil eingegangene Einsprache auf eine für beide Parteien gute und einvernehmliche Art erledigt werden konnte und der Erweiterungsbau wie ursprünglich geplant im Herbst 2023 bezugsbereit sein wird. Mit Bezug des neuen Trakts werden uns die dringend benötigten Betten- und Raumkapazitäten zur Verfügung stehen.

Bereits 2022 realisiert haben wir die Kapazitätserweiterung im Bereich der Notfallversorgung, um dem im Vergleich zum Vorjahr weiter stark steigenden Patientenaufkommen gerecht zu werden.

Alle diese Massnahmen dienen dazu, die finanzielle Lage zu verbessern. Das Jahr 2022 schliesst die SRFT mit einem Verlust von 4.3 Mio. CHF ab und erreicht damit die im Rahmen der Spitalstrategie geplante Ergebnisverbesserung. Es ist uns gelungen, das Ergebnis gegenüber dem Budget um knapp 1 Mio. CHF zu verbessern. Hauptsächlich ist dies auf die gute Abwicklung der Schliessung des Spitals Wattwil bzw. der Angebotskonzentration in Wil zurückzuführen. Dadurch wurden die im Vorjahr für die Transformation gebildeten Rückstellungen nur teilweise benötigt. Wesentlich dazu beigetragen hat die sorgfältige Begleitung und Unterstützung der betroffenen Mitarbeitenden.

Für eine finanzielle Gesundung sind weitere Schritte notwendig. Die Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus und die damit verbundene Erhöhung der Bettenzahl, insbesondere bei der Akutgeriatrie, verbessern die Ertragslage weiter. Parallel dazu werden laufend Synergieeffekte gesucht und umgesetzt. Einen solchen erwarten wir beispielsweise durch die Zusammenführung der Supportbereiche über alle vier Spitalverbunde des Kantons St.Gallen, die im Jahr 2023 weitgehend abgeschlossen sein wird. Nebst diesen übergeordneten Prozessen setzen wir in der SRFT kontinuierlich Massnahmen zur möglichst raschen und nachhaltigen Ergebnisverbesserung um. So haben wir 2022 im Projekt Eintritts-Austritts-Management die Effizienz unserer Abläufe fortlaufend optimiert, um die bestehenden Kapazitäten optimal zu nutzen und damit auch Verlegungen aus Kapazitätsgründen möglichst zu vermeiden. Letzteres ist uns im zweiten Semester denn auch gut gelungen.

Trotz allem bleibt die Finanzlage weiterhin sehr angespannt. Nicht beeinflussbare Faktoren belasten das Ergebnis erheblich: Die teuerungsbedingten höheren Lohnkosten finden – wenn überhaupt – nur verzögert Berücksichtigung bei den Tarifen. Der sich zuspitzende Fachkräftemangel führte nicht nur zu erhöhten Ausgaben für Temporärpersonal, sondern aufgrund von Bettenschliessungen auch zu Ertragsausfällen. Stark steigende Energiepreise und die digitale Transformation erhöhen den Kostendruck weiter.

Mein Dank in diesem Jahr gilt wie immer vielen: den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, unseren Partnern und Lieferanten, dem Verwaltungsrat, der Regierung und dem Kantonsrat. Ein ganz besonderes Dankeschön möchte ich an dieser Stelle aber unseren Mitarbeitenden aussprechen. Sie haben trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ausgezeichnete Arbeit geleistet. Wir schätzen uns glücklich, dass wir auf solche Mitarbeitenden zählen dürfen.

Geschäftsleitung 2022

Für weitere Informationen klicken Sie hier.

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René Fiechter

mag. oec. HSG, Vorsitzender der Geschäftsleitung (CEO)

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Dr. med. Jürgen Schäfer

Leiter Ressort Medizinisches Dienstleistungszentrum, Stv. CEO

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Dr. med. Sandro Lionetto

Leiter Ressort Operative Kliniken, Ärztlicher Leiter

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Cibi Mathews

Leiter Ressort Pflege

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Dr. med. Markus Rütti

Leiter Ressort Medizinische Kliniken

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Maria Seelhofer

Leiterin Finanzen

Die SRFT – mit Herz und Kompetenz Verwaltungsrats-
präsident
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